Es gibt kein einheitliches Verständnis von Design. Vor allem Theorie und Praxis gehen unterschiedlich mit dem Begriff um.
Die Designtheorie hat wenig Einfluss auf die Praxis und umgekehrt.
Während die Design-Theorie Modelle entwickelt, um die Designpraxis zu erfassen oder zu erklären,
arbeitet die Praxis auf der Grundlage empirischer Erfahrungen und nimmt kaum Rücksicht darauf,
welche disziplinären Grenzen sie durchbricht.
Design orientiert sich am Menschen und seinen vielfältigen Bedürfnissen.
Diese Bedürfnisse reichen von körperlichen und psychischen Bedürfnissen bis hin zu Anforderungen
des menschlichen Verstands an die gegenständliche Umwelt.
Design folgt dabei nicht allein selbst gesetzten Regeln und Intentionen,
sondern muss sich vor allem mit den Interessen jener Gruppen oder Personen auseinandersetzen,
denen das Design dienlich sein soll. Dadurch ist Design und sind die Entwürfe vor allem zweckorientiert.
In der Designtheorie wurde dafür der Begriff der Funktionalität geprägt.
Vor allem durch diese Zweckorientierung unterscheidet sich Design von der Kunst ...
Der Begriff Design wurde erstmals von GIORGIO VASARI im 16. Jahrhundert gebraucht als Disegno, was so viel wie Zeichnung oder Skizze, aber auch künstlerische Idee eines Werkes bedeutete. Das „Disegno interno“ beinhaltete das Konzept, das „Disegno esterno“ das vollendete Kunstwerk selbst. Aus der Verbindung von Naturwissenschaften und Kunst entwickelte sich das Design (Kunsthandwerk). Mit den im Verlauf der Industrialisierung entstandenen arbeitsteiligen Prozessen, die zur Trennung von Entwurf Konstruktion und Produktion führten, bildete sich der Beruf des Industriedesigners heraus. Dazu gehört neben der zeichnerischen Entwurfsarbeit die Erfassung und Planung aller gestaltbestimmenden Faktoren, die für die Entstehung eines Produktes von wesentlicher Bedeutung sind, wie wirtschaftliche Erfordernisse, technische Bedingungen, Fertigungstechniken, Materialeigenschaften usw. Design passte sich den Erfordernissen der Massenproduktion an, wirkt dabei gestaltend auf Gegenstände und Geräte aller Art. Bereits die Weltausstellung 1900 in Paris zeigte neben Meisterleistungen des Historismus auch die ersten des Jugendstils, mit dem eine Erneuerung des Kunsthandwerks einsetzte. Die Wiener Werkstätte und der Deutsche Werkbund, vor allem aber das 1919 von WALTER GROPIUS in Weimar gegründete Bauhaus leiteten über zum Industriedesign. Als jüngster Zweig bildete sich das Grafikdesign heraus. Der Begriff wurde erstmals 1922 von dem amerikanischen Typografen und Schriftentwerfer WILLIAM ADDISON DWIGGINS verwendet und erfuhr nach 1960 weite internationale Akzeptanz und Verbreitung. Unter Grafikdesign, früher Gebrauchsgrafik, verstehen wir eine künstlerische Gestaltung von Bildaussagen und damit die Vermittlung von Informationen. Sie ist damit Teil der visuellen Kommunikation, indem sie mittels Bild, Fotografie und Typografie Informationsinhalte in eine Bildsprache bzw. in visuelle Zeichen übersetzt. Daraus ergeben sich die Hauptanwendungsgebiete des Grafikdesign: Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Lernmittel, Leit- und Orientierungssysteme und Buchkunst.